Porsche 944 |
Der Porsche 944 |
Modellentwicklung |
Der Porsche 944 erschien in den Versionen 944, 944S, 944S2, 944 Turbo und dem limitierten Topmodell 944 Turbo S.
Sie unterschieden sich in der Motorleistung, der Ausstattung und dem Preis. Alle Modelle kennzeichnet und vereint das Transaxlesystem, erstmals im 924 bei Porsche im Serienwagenbau verwendet: Der Motor sitzt mit seinem Schwerpunkt leicht hinter der Vorderachse, während das Getriebe in einer Einheit mit dem Achsantrieb im Heck des Fahrzeugs liegt. Verbunden werden Motor und Getriebe durch eine in einem Stahlrohr laufende Welle. Dies sorgt, zusammen mit dem großen Kraftstofftank für eine äußerst ausgewogene Gewichtsverteilung von 48:52 (Front:Heck) und somit zu einem neutralen Fahrverhalten, mit wenigen Karosseriebewegungen und sehr guter Traktion. Ein Grund für den Erfolg des Grundmodells war die beständige Anpassung während der Bauzeit.
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Porsche 944 Modelle | Die Porsche 944 Modelle |
Porsche 944 Coupé • 1981-1989 | |
Das Grundmodell des 944 wurde von 1981 bis 1989 gebaut.
Bei der Einführung kostete das Grundmodell mit manuellem Getriebe 38.900 D-Mark, mit Automatik-Getriebe 40.400 D-Mark. Im letzten Produktionsjahr kostete das Grundmodell mit manuellem Getriebe 61.900 D-Mark, mit Automatik-Getriebe 64.500 D-Mark Motor und Getriebe
Dank eines hohen Verdichtungsverhältnisses von 10,6 : 1 besitzt der Motor einen hohen thermodynamischen Wirkungsgrad.
Serienmäßig wurde ein manuelles Fünfganggetriebe eingebaut, mit dem der 944 8,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h braucht.
Karosserie
Ausstattung
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Porsche 944 S/S2 | |
Im August 1986 wurde der 944 durch den 944 S ergänzt, der durch die 16V-Technik (vier Ventile je Zylinder) mit demselben Hubraum von 2,5 Litern nun eine Leistung von 140 kW (190 PS) hatte.
Der 944 S wurde 1988 vom 944 S2 abgelöst, der mit einem größerem Hubraum von 3 Litern und der Vierventiltechnik eine maximale Leistung von 155 kW (211 PS) bei 5800 1/min erreichte. Er war zu diesem Zeitpunkt der hubraumgrößte Reihenvierzylindermotor in einem Serien-PKW. |
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Porsche 944 Turbo | |
Als Topversion gab es den 944 Turbo (Typ 951), dessen 2,5 Liter-Motor von einem KKK-Turbolader zwangsbelüftet wurde und 162 kW (220 PS) leistete.
Ab 1987 wurde ein Tachometer mit einer Geschwindigkeitsanzeige bis 300 km/h eingebaut. Die offizielle Höchstgeschwindigkeit betrug 245 km/h. In Testberichten wurden jedoch auch Höchstgeschwindigkeiten bis 255 km/h ermittelt. Eingeführt wurde der Porsche 944 Turbo, der in Hinblick auf Preis und Leistung zwischen dem Porsche 944 und dem Porsche 928 S rangierte, im Jahr 1985 für einen Grundpreis von 72.000 D-Mark. Die ersten Fahrzeuge wurden 1986 an die Kunden ausgeliefert. Die Karosserie des Porsche 944 Turbo betont die Abstammung vom Porsche 924.
Durch diese Optimierungen konnte der cw-Wert von 0,35 auf 0,33 gesenkt werden.
Wurde der 944 Turbo im Jahr 1987 noch mit der Bereifung 205/55 VR 16 (vorne) und 225/50 VR 16 (hinten) ab Werk ausgeliefert, musste später diese Bereifung durch die höher wertigen Reifen 205/55 ZR 16 (vorne) und 225/50 ZR 16 (hinten) bei Austausch ersetzt werden. |
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Die Geschichte des 944 Turbo | |
Die Geschichte des Porsche 944 Turbo beginnt bereits im Sommer 1981, als Porsche beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Frankreich) einen Prototyp des 944 Turbo einsetzt.
Das Fahrzeug, das von Walter Röhrl und Jürgen Barth pilotiert wurde, erreichte unter der Tarnbezeichnung Porsche 924 GTP den siebten Gesamtrang. Es bekam den Preis für die kürzesten Boxen-Aufenthalte. Der Prototyp des 944 Turbo schaffte es aufgrund seiner außergewöhnlichen Zuverlässigkeit, viele leistungsmäßig überlegene Fahrzeuge zu überrunden, da diese mehr Zeit für Reparaturen in der Boxengasse benötigten. Durch diesen Erfolg ermutigt setzte Porsche drei Jahre später beim 24-Stunden-Rennen von Nelson Ledges in Ohio (USA) erneut einen Prototypen des Porsche 944 Turbo ein.
Aufgrund dieser Erfolge im Motorsport beschloss Porsche, den Prototyp des Porsche 944 Turbo auf den Markt zu bringen.
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Sondermodell Porsche 944 Turbo S | |
1988 veröffentlichte Porsche eine streng auf 1.000 Modelle limitierte Sonderserie des 944 Turbos, den Porsche 944 Turbo S.
Der Motor ist eine direkte Ableitung des 944-Turbo-Cup-Motors und serienmäßig mit einem Katalysator ausgerüstet. Die unverbindliche Preisempfehlung betrug 99.800 D-Mark. Die wichtigste Modifikation gegenüber dem 944 Turbo ist der größere Turbolader, mit dem die Leistung auf 184 kW (250 PS) beziehungsweise mit Werksleistungssteigerung auf 221 kW (300 PS) gegenüber 162 kW (220 PS) beim normalen Turbo gesteigert wurde.
Das Sondermodell war anfangs nur in der Porsche-Sonderfarbe Silberrose Metallic erhältlich. |
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Porsche 944 Turbo | |
1989 erhielt auch der normale 944 Turbo viele Komponenten des 944 Turbo S.
So wurde ebenfalls durch den Einbau eines größeren Turboladers eine Leistungssteigerung auf 184 kW (250 PS) erreicht. Aufgrund dieser Leistungssteigerung erhielt auch der normale Turbo eine Geschwindigkeitsanzeige bis 300 km/h, außerdem wurde ein freistehender Heckflügel verbaut, welcher besonders bei hohen Geschwindigkeiten für aerodynamische Vorteile sorgt. |
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Porsche 944 S2 Cabriolet | |
Cabriolet und Coupé sind technisch identisch, jedoch wurde die Rohkarosse bei der Firma ASC (Karosseriewerke Weinsberg) in Weinsberg bearbeitet.
Dort hat man nicht nur das Dach entfernt, sondern die Karosserie durch einen zweiten eingeschweißten Boden verstärkt. Neben dem rund 60mm verkürzten Windschutzscheibenrahmen wurde auch die Glaskuppel über dem Kofferraum durch einen Heckdeckel aus Stahlblech ersetzt, was neben dem Stoffdach den größten Unterschied zum Coupé ausmacht. Das Cabrio S2 wurde nur von 1989 bis 1991 in einer Stückzahl von 6980 Exemplaren gebaut, nur 528 Stück einer limitierten Sonderserie des 944 Turbo Cabriolet entstehen. Das Verdeck wurde mechanisch geöffnet, gegen Aufpreis war aber auch ein elektrisches Verdeck erhältlich, das ab 1990 zur Serie gehört. Die nur ein Jahr lang gebaute Turbovariante hatte zusätzlich eine serienmäßige Klimaanlage und war zu dieser Zeit das schnellste Vierzylinder-Cabriolet der Welt. Heute ist das 944er Cabrio bereits ein gesuchter Neoklassiker. |
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Motorsport • Porsche 944 Turbo Cup | |
Mit der erfolgreichen Einführung des 944 Turbo kam auch die Idee eines Markenpokals für den 944.
Dieser wurde 1986 eingeführt und bis 1990 ausgetragen. Zum Einsatz kamen speziell für diesen Markenpokal modifizierte 944 Turbo mit einer maximalen Leistung von 162 kW (220 PS). Das maximale Drehmoment betrug 330 Nm bei 3500 1/min. Veränderungen gegenüber dem serienmäßigen 944 Turbo waren geänderte Aufhängungsteile, größere Reifen sowie ein Überrollkäfig. Auspuff mitsamt Katalysator blieben in Serienausführung. In der französischen Version des 944 Turbo Cups, welche ab 1987 ausgetragen wurde, fehlte aber der Katalysator aufgrund der schlechten Versorgung mit bleifreiem Benzin. Wichtige Teile wie das Motorsteuergerät, wurden verplombt und konnten so nicht modifiziert werden. Ab 1987 wurden die Fahrzeuge mit einem Antiblockiersystem ausgerüstet. |
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